„Das Auge ist der Punkt, in welchem Seele und Körper sich vermischen.“Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker
EMDR ist die Abkürzung für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“. Übersetzt bedeutet der Begriff „Desensibilisierung und Neubearbeitung bzw. Verarbeitung durch Augenbewegungen“ – noch einfacher gesagt: das widerstandsfähig machen und aufarbeiten durch die Bewegung der Augen. Diese spezielle Form der Psychotherapie wurde Ende der 80er Jahre von Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelt. EMDR zählt zu den am besten wissenschaftlich erprobten und anerkannten Methoden zur Verarbeitung traumatischer Erlebnisse und wird seit 1991 in Deutschland angewendet. Doch auch über die Wirksamkeit bei der Behandlung von posttraumatische Belastungsstörungen und anderen Traumafolgestörungen hinaus zeigt sich EMDR als wirksame Methode. Zu den Behandlungsfeldern zählen unter anderem die Auswirkungen belastender Lebenserfahrungen, starke Trauer nach Verlusten, Folgen von traumatisierenden Bindungen, Depressionen, Angst- und Panikstörungen sowie chronische Schmerzen.
Die Methode EMDR basiert auf der natürlichen Fähigkeit jedes Menschen, Erlebnisse und Informationen verarbeiten zu können – auch schwerwiegende und leidvolle. Nicht immer gelingt es jedoch, ein belastendes Erlebnis so zu verarbeiten, dass die seelische Gesundheit des Betroffenen keinen Schaden nimmt: sie bleiben unverarbeitet im Gedächtnis des Betroffenen fixiert und können auch noch sehr viel später durch scheinbar geringfügige Auslöser wieder aktiviert werden. Den Betroffenen trifft das traumatische Ereignis immer wieder mit unverminderter Wucht.
Ziel der EMDR-Behandlung ist es, diese negative Fixierung im Gedächtnis wieder zu lösen und die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Während der EMDR-therapeutischen Einzelbehandlung wird der Betroffene vom Psychotherapeuten angeleitet, an das traumatische Erlebnis zu denken. Um die traumatische Erfahrung zu verarbeiten, wird gleichzeitig sein Informationsverarbeitungssystem stimuliert und aktiviert. Dies erfolgt unter anderem über die gezielte Anleitung zu schnellen Bewegungen der Augen. Die Wirkkraft der schnellen Augenbewegungen kennen wir auch aus der Schlafforschung: Jeder Mensch erlebt während des Schlafs die sogenannte REM-Phase – eine Schlafphase, in der sich die Augen besonders schnell bewegen. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist diese Phase besonders wichtig für die Verarbeitung von emotional aufwühlenden Erlebnissen. Genau dies macht sich auch die EMDR-Methode zunutze. Der Patient folgt mit den Augen den Fingerbewegungen des Therapeuten nach rechts und links. Dadurch wird das Gehirn angeregt, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die quälenden Erinnerungen zu verarbeiten. Im Laufe der Behandlung lernen die Patienten, mit den traumatischen Erinnerungen und Gedanken besser umzugehen und eine neue, weniger beschwerende Perspektive auf das Geschehen zu entwickeln.
Die EMDR-Methode führe ich in meiner Praxis in Frankfurt am Main sowie auch als Online-Therapie für Erwachsene und Jugendliche durch. Die therapeutischen Einzelbehandlungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen und den privaten Versicherungen übernommen. Selbstverständlich können auch Selbstzahler mein Angebot nutzen.
Haben Sie Fragen zu meinem Behandlungsangebot oder der EMDR-Behandlung? Ich gebe Ihnen gerne Auskunft und helfe Ihnen weiter. Sie erreichen mich zu meinen telefonischen Sprechzeiten oder über das Kontakt-Formular.
